Kritiken |
St. Galler Tagblatt - Region St.Gallen: 26. Mai 2008Die Nacht der MariaGrub SG. Der Mai gilt als MarienMonat. Aus diesem Grund werden in der katholischen Kirche Grub SG am kommenden Samstag, 24. Mai, und eine Woche später am 31. Mai zwei Marien-Konzerte aufgeführt. Maria ist eine wichtige Figur im Christentum, nicht nur als biblische, sondern auch als symbolische Gestalt, wie die Veranstalter schreiben. Die beiden Aufführungen unter der Leitung von Joe Enz sind eine Annäherung in Text und Musik an sie und können als eine andere Art «Maiandacht» verstanden werden. Die Sänger und Sängerinnen stammen aus der Region, darunter auch Studierende und Ehemalige der PHSG in Rorschach. Am Saxophon spielt Daniel Sidler, die Rezitation haben Andreas Beutler und Nadine Kruythof inne. Reservation unter 079 363 35 50 zwischen 12.00– 13.30 und 17.30–18.30 Uhr. Konzertbeginn ist jeweils 22 Uhr, Eintritt frei. (pd) Copyright © St.Galler Tagblatt - Eine Publikation der Tagblatt Medien |
St. Galler Tagblatt - Region St.Gallen: 29. Mai 2008Die Nacht der MariaZwei Stunden vor Mitternacht. Die Kirche in Grub SG ist voll erwartungsfroher Zuhörer. «Die Nacht der Maria – Das Bild einer besonderen Frau in Musik und Text aus verschiedenen Perspektiven» steht bevor. Es ist dunkel. Nur auf das Bild der Madonna am Seitenaltar fällt ein Licht – eine Statue, purpurrot der Mantel, auf dem Arm das Kind. Schwer hängt das Kruzifix vor dem Hauptaltar vom Deckengewölbe, etwas erhellt vom «ewigen Licht» in der katholischen Kirche. Plötzlich durchbricht helles Glockengeläut die Stille und verstummt wieder. Chorgesang ertönt. Stimmen aus den Wolken? «Miserere nobis, ora pro nobis.» Die Gesänge der Litanei erreichen die Zuhörer durchs geöffnete Seitenfenster. «Ave Maria, gratia plena», singt die Solistin, der Chor stimmt ein. Die 18 Sängerinnen und Sänger werden jetzt sichtbar, wandeln von hinten zwischen den Kirchenbänken in den Chorraum. Andreas Beutler und Nadine Kruythof lesen aus der Bibel, berichten von Erlebnissen aus unserer Zeit. Dazu gehören Hilferufe, Erfahrungen vom Heilwerden. Auch die Botschaft des Engels wird verkündet: «Du wirst einen Sohn bekommen.» Der Chor antwortet mit dem Magnifikat: «Meine Seele preist den Herrn.» Zu Texten über die Geburt Jesu ist das Licht auf die Darstellung der Heiligen Nacht im Deckengemälde der Kirche gerichtet, zum Thema der Kreuzigung auf die Pi?ta in der Mauernische, eine Darstellung der Gottesmutter im Schmerz, den toten Körper von Jesus haltend. Die rührige Stimmung wird plötzlich durchbrochen von lauten Tönen eines Saxophons. Die Kirche wird hell erleuchtet. Der Chor singt Halleluja. Es folgen kritische Texte zu neuen Formen der Marienverehrung sowie Erinnerungen an pionierhafte Frauen neuerer Zeit. Konfrontation. Denkanstösse. Applaus ist der Dank für die Glanzleistung des Ad-hoc-Chors aus der Region, vor allem aber für Initiator und Dirigent Joe Enz, Musikpädagoge an der Pädagogischen Hochschule. «Maria, Maria, Maria . . .» klingt in die Sternennacht – und noch lange danach. Erde und Himmel. Notker Angehrn Die zweite Aufführung ist am Samstag, 31. Mai, 22 Uhr, katholische Kirche Grub SG. Anmeldungen: 079 363 35 50
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